KFZ Versicherung abschließen – das sollte alles beachtet werden

Beim Abschluss einer Autoversicherung steht zunächst der günstige Tarif im Fokus. Viel wichtiger sind allerdings die Leistungen, die eine Versicherung im Falle eines Schadens erbringt.

Jedes Jahr im Herbst sind Autobesitzer in der Regel auf der Suche nach einer neuen, günstigen KFZ-Versicherung. Der Stichtag zum Versicherungswechsel ist der 30. November.

STICHTAG 30 NOVEMBER!

Bis dahin haben Sparfüchse Zeit, die unzähligen Versicherungen zu vergleichen und den individuell passendsten Tarif auszusuchen. Die Prämien der verschiedenen KFZ-Versicherungen unterscheiden sich teilweise stark. Die Preise sind abhängig von verschiedenen Faktoren:

  • Alter
  • Wohnort
  • dem Beruf
  • sowie dem Fahrzeug und zum anderen von den unterschiedlichen Leistungen der Versicherungen.

Doch wer weniger zahlen will, bekommt nicht automatisch weniger Leistung. Bevor eine KFZ-Versicherung abgeschlossen wird, sollte deshalb ein Versicherungsvergleich stattfinden. So ein Tarifvergleich spart Zeit und vor allem eine Menge Geld.


Haftpflicht- oder Kaskoversicherung?

KFZ-Haftpflicht

Damit auf einen Unfall nicht der private Ruin folgt, sollten sich Autobesitzer bei der KFZ-Haftpflicht so hoch wie möglich versichern lassen. Die Haftpflichtversicherung für Kraftfahrzeuge ist in Deutschland Pflicht. Sie deckt die Schadensansprüche wie Behandlungskosten oder sogar Renten ab, die einem Dritten eventuell durch einen Unfall entstehen könnten. Der Versicherte muss für die Kosten aufkommen, die von der Versicherungssumme nicht mehr getragen werden können. Hier lohnt es sich daher, die Versicherungssumme besonders hoch anzusetzen. Vom Gesetzgeber wird eine Mindestdeckung von 7,5 Millionen Euro für Personenschäden vorgeschrieben. Gute Versicherungen bieten einen weitaus höheren Schutz, da 7,5 Millionen Euro im Ernstfall nicht ausreichen würden. Die Deckungssumme der Kfz-Versicherung Friday beträgt beispielsweise für Personenschäden 15 Millionen Euro pro geschädigte Person. Für diese und weitere verbraucherfreundliche Leistungen wurde die Friday Autoversicherung 2019 sogar von der Stiftung Warentest ausgezeichnet. Positiv sticht vor allem auch hervor, dass der Versicherte die Möglichkeit hat, nur pro gefahrenen Kilometer zu bezahlen. Wer sein Auto wenig nutzt, kann hier daher richtig sparen. Vielfahrer haben darüber hinaus aber auch die Möglichkeit, einen pauschalen Tarif zu bezahlen.

KFZ-Kaskoversicherung

Neben der Haftpflichtversicherung können sich Autobesitzer für eine Kaskoversicherung entscheiden. Diese deckt auch die Schäden am eigenen Fahrzeug ab. Wer einen teuren Neuwagen besitzt oder kaufen möchte, sollte mindestens eine Teilkaskoversicherung abschließen. Besser ist aber die Vollkaskoversicherung, die gerade bei Neuwagen ein Muss sein sollte. Bei einer Kaskoversicherung sollte immer darauf geachtet werden, dass in der Versicherung eine Klausel enthalten ist, die auch bei grober Fahrlässigkeit voll zahlt.

BEI KASKOVERSICHERUNG AUF EINE KLAUSEL FÜR GROBE FAHRLÄSSIGKEIT ACHTEN!

Unterschied Teilkasko, Vollkasko – wann lohnt sich was?

Teilkaskoversicherungen decken zum Beispiel den Diebstahl des eigenen Autos sowie Schäden durch Unwetter aus. Auch Schäden durch Wildunfälle und Maderbisse werden von der Teilkasko übernommen. Allerdings gilt hier, dass in der Regel nur die direkten Schäden bezahlt werden. Folgeschäden sind nicht in jeder Teilkaskoversicherung enthalten. Es sollte außerdem darauf geachtet werden, dass auch Unfälle durch Hunde, entlaufenen Pferden oder Kühen etc. mitversichert werden und nicht durch Haarwild als Klausel ausgeschlossen werden.

Vollkaskoversicherungen sollten bei teuren Fahrzeugen abgeschlossen werden. Sie beinhalten automatisch die Leistungen einer Teilkasko, sind aber um den Schutz bei selbstverschuldeten Unfällen erweitert. Im Schadensfall wird also auch für den eigenen Wagen aufgekommen. Auch bei Vandalismus wie etwa dem Zerkratzen des Lackes durch Dritte kommt die Versicherung auf. Im Gegensatz zur Teilkasko zahlt die Vollkaskoversicherung außerdem für unverschuldete Unfallschäden mit Fahrerflucht. Oft ist der Kostenunterschied zwischen Teilkasko und Vollkasko nicht besonders hoch, sodass sich der Abschluss einer Vollkaskoversicherung schnell lohnen kann.

TeilkaskoVollkasko
DiebstahlAlle Leistungen der Teilkasko
Unwetter+ selbstverschuldete Unfälle
Wildunfall und Maderschäden+ Vandalismus Dritter
 + Unverschuldete Unfälle mit Fahrerflucht
Bei einem Neuwagenkauf macht eine Vollkaskoversicherung fast immer den meisten Sinn!

Wie werden die Kosten einer Versicherung berechnet?

Die Kosten einer KFZ-Vollkaskoversicherung berechnen sich grundsätzlich nach:

  • dem Fahrzeugalter
  • dem Fahrzeugwert
  • der Zulassungsregion
  • dem Modell des Fahrzeugs
  • dem Alter des Halters
  • der Zahl der Fahrzeugnutzer
  • der Dauer der Fahrerlaubnis sowie der Höhe des Selbstbehalts und des Rabattschutzes

Was ist der Rabattschutz bei einer KFZ-Versicherung?

Bei einer Autoversicherung lohnt sich das unfallfreie Fahren. Der Vertrag wird günstiger, je länger ein Autofahrer ohne Schaden bleibt. Dieser Schadenfreiheitsrabatt sinkt jedoch sobald ein Unfall passiert und die Versicherungskosten steigen schlagartig an. Um das zu verhindern, kann ein Rabattschutz bei der Versicherung abgeschlossen werden.

Wenn die Versicherung nach einem Unfall für einen Schaden, egal ob Haftpflicht oder Kasko, aufkommt, wird der Versicherte im darauffolgenden Jahr um mehrere Schadenfreiheitsklassen (SF-Klassen) zurückgestuft. Und auch in den Folgejahren erhöht sich der Versicherungsbeitrag, sodass der Unfall auch für den Versicherten teuer wird. Um das zu verhindern, bieten Versicherungen ihren Kunden einen Rabattschutz, der zusätzlich zur Versicherungspolice abgeschlossen werden kann. In der Regel hat der Versicherte durch den Rabattschutz dann einen Unfall im Jahr frei. Dabei ist die Höhe des Unfallschadens egal.

MIT RABATTSCHUTZ, AB EINEM UNFALL FREI IM JAHR!


Was kostet der Rabattschutz?

Der Rabattschutz kostet meist zwischen 15 und 30 Prozent der Versicherungsprämie ADAC  empfiehlt: „Erhöht sich durch den Rabattschutz der Versicherungsbeitrag um nicht mehr als 20 Prozent, ist er für den Autofahrer ein attraktives Angebot.“

Da sich der Rabattschutz grundsätzlich erst ab 4 schadenfreien Jahren lohnt, wird er von den meisten Versicherungen erst ab SF-Klasse 4 und für Autofahrer ab 24 Jahren angeboten.

Bei einem Versicherungswechsel wird der Rabattschutz nicht berücksichtigt. Die Einstufung in die neue Versicherung erfolgt also, als hätte es den Rabattschutz nicht gegeben. Eventuelle Unfälle und Schäden werden daher in die neue Einstufung mit einkalkuliert.


Wann verfallen die Prozente bei einer KFZ-Versicherung?

Wer unfallfrei fährt, wird belohnt und erhält Prozente und steigt in der Schadenfreiheitsklasse. Die Prozente verfallen grundsätzlich nicht. Die Schadenfreiheitsklasse bleibt bestehen, selbst wenn eine Zeit lang gar kein Autogefahren wurde bzw. kein eigenes Fahrzeug angemeldet war. Die Versicherungen legen jedoch selbst fest, wie lange die Schadenfreiheitsrabatte gelten. Meist sind es zwischen 7 und 10 Jahre. Bei einigen Versicherungen gilt der Schadenfreiheitsrabatt mit Bescheinigung sogar unbegrenzt. Die Versicherungen könnten die Daten jedoch bereits nach 6 Jahren gelöscht haben, sodass die eigene Dokumentation und die eigenen Unterlagen wichtig sind. Ein schriftlicher Nachweis über die Schadenfreiheitsklasse von der KFZ-Versicherung ist hilfreich. Die Unterlagen über die alte KFZ-Versicherung sollten ebenfalls aufbewahrt werden.


Was eine KFZ-Versicherung unbedingt beinhalten sollte

Die Haftpflichtversicherung, die in Deutschland für alle Autobesitzer Pflicht ist, haben wir bereits erwähnt. Die Summen, die Schadenssummen, die deutsche Versicherer im Ernstfall übernehmen überschreiten die ausländischen Summen bei Weitem. Wer sich also im Ausland einen Mietwagen leiht, ist zwar grundsätzlich versichert, jedoch reichen die Versicherungssummen im Falle eines Unfalls oft nicht ansatzweise aus, um den vollen Schaden zu begleichen. Um den Fahrer vor dem privaten Ruin zu schützen, bieten Versicherungen in Deutschland deshalb die Mallorca-Police an. Diese sichert den Autofahrer bei Unfällen mit einem Mietwagen nicht nur auf Mallorca, sondern im gesamten Ausland ab. Auf die Mallorca-Police sollte also nur verzichtet werden, wenn niemals ein Auto im Ausland geliehen wird.

Kurz erwähnt haben wir ebenfalls eine Klausel, die in keiner Versicherung fehlen sollte. Auch bei grober Fahrlässigkeit sollten die vollen Kosten im Falle eines Schadens von der Versicherung übernommen werden.

Unfälle mit Tieren werden in einigen Versicherungen als Haarwild abgetan. Dadurch sind jedoch keine Schäden abgedeckt, die durch einen Zusammenstoß mit Nutz- oder Haustieren entstehen.

TIER IST IN DIESEM FALL NICHT GLEICH TIER – AUF DEN UNTERSCHIED VON NUTZ- UND HAUSTIEREN GEGENÜBER WILD ACHTEN!

Wer als Neuwagenbesitzer eine Versicherung abschließt, sollte darauf achten, wie lange der Neuwert des Autos im Falle eines Totalschadens ersetzt wird. Als Standard gilt der Neuwert nur für etwa 6 Monate. Danach hat der Halter nur noch den Anspruch auf den Wiederbeschaffungswert des Wagens.

Auch der Rabattschutz kann in vielen Fällen hilfreich sein. Er schützt den Versicherten bei einem Unfall vor der Senkung der Schadenfreiheitsklasse. 

In einigen Versicherungsverträgen ist die Klausel des Rückkaufs beinhaltet. Mit dem Rückkauf hat der Versicherte die Möglichkeit, für einen Schaden selbst aufzukommen, den die Versicherung bereits reguliert hat. So kann der Versicherte noch im Nachhinein verhindern, in der Schadenfreiheitsklasse zurückgestuft zu werden. Der Zeitraum des Rückkaufs beträgt bei den meisten KFZ-Versicherungen zwischen 6 und 12 Monaten.

Dokumentieren Sie den Unfall in jedem Fall so ausführlich wie möglich.

So können Fahranfänger bei der Versicherung sparen

Fahranfänger zahlen grundsätzlich deutlich mehr als erfahrene Autofahrer, da sie keine Rabatte durch die unfallfreien Jahre sammeln konnten. Es lohnt sich daher für die meisten Fahranfänger, das eigene Auto als Zweitwagen der Eltern anzumelden. Später kann sich der Fahranfänger die gesammelten Rabatte dann auf sich übertragen lassen. So lassen sich bereits am Anfang die Kosten für die KFZ-Versicherung senken. Natürlich sollten auch Fahranfänger den Versicherungsmarkt durchstöbern und einen Autoversicherungscheck starten, in dem sie die verschiedenen Leistungen und Preise vergleichen.

Wir freuen uns von Ihnen zu hören

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