Wohnmobil leasen oder finanzieren – Vor- und Nachteile

Die meisten Menschen können die Anschaffung eines Wohnmobils nicht aus der Porto-Kasse bar bezahlen, sondern sind auf eine Kreditfinanzierung angewiesen. Interessenten können dabei zwischen einer klassischen Finanzierung und Leasing wählen, wobei es sich hier um grundsätzlich unterschiedliche Finanzierungsarten handelt. Wenn ihr noch vor der Entscheidung steht, wollen wir euch in diesem Artikel die Eigenschaften, Vor- und Nachteile beider Modelle vorstellen. So könnt ihr euch die Variante auswählen, die besser zu euren Bedürfnissen passt.

Ein Wohnmobil als Heim auf vier Rädern kombiniert Freiheit und Komfort miteinander. Unabhängiges Reisen und die Übernachtungsmöglichkeit stets dabei – allerdings ein nicht gerade günstiges Unterfangen.

Finanzierung oder Leasing – die Unterschiede

Ob beim Auto, beim Motorrad oder beim Wohnmobil, die Finanzierung ist eine spezielle Form eines Kredits. Das Leasing hingegen stellt eine Art Mietvertrag dar. Um euch die Entscheidung zu erleichtern, wollen wir nachfolgend kurz und bündig die wichtigsten Details beider Modelle darstellen.

Die Finanzierung

  • Nach Ablauf des Finanzierungszeitraums geht der Besitz des Fahrzeugs an den Finanzierungsnehmer über.
  • Der Finanzierungszeitraum erstreckt sich meist über drei bis sechs Jahre.
  • Die Darlehenssumme, die Laufzeit und der Zinssatz bestimmen, wie hoch die monatliche Rate ist.
  • Finanziert wird der Anschaffungspreis zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
  • Beim Abschluss eines Annuitätendarlehens zahlt der Finanzierungsnehmer monatlich gleichbleibend hohe Raten.
  • Unbegrenzte Fahrleistung, Finanzierungsnehmer kann Wartung und Service-Intervalle auf eigenes Risiko einhalten oder nicht.

Die Finanzierung erlaubt also eine sofortige Anschaffung und Nutzung des Wohnmobils, das allerdings erst nach Zahlung der letzten Rate auch wirklich in den Besitz des Finanzierenden übergeht.

Das Leasing

Das Leasing unterscheidet sich deutlich durch folgende Details von einer Finanzierung:

  • Die monatliche Leasingrate stellt lediglich eine Art Miete für den Gebrauch des Fahrzeugs dar.
  • Die Höhe der monatlichen Leasingrate hängt vom Modell, der Leasingdauer sowie der Intensität der Nutzung ab.
  • Nach Ablauf des Leasingzeitraums gibt der Leasingnehmer das Fahrzeug zurück.
  • Leasing läuft meist über Zeiträume von 12 bis 36 Monaten.
  • Es fällt keine Umsatzsteuer an, weil das Fahrzeug nicht gekauft, sondern gemietet wird.
  • Im Rahmen von Kilometerleasing kann man niedrige Leasingraten bekommen, die Fahrleistung ist allerdings dadurch begrenzt.
  • Wird die Fahrleistung überschritten, müssen hohe Kosten bei Rückgabe entrichtet werden.
  • Der Leasingnehmer muss sich strikt an die Service- und Wartungsintervalle halten, da ihm das Fahrzeug nicht gehört.
  • Bei Rückgabe des Fahrzeugs werden Mängel gesucht, für deren Behebung der Nutzer aufkommen muss.

Wenn ihr also ein eigenes Wohnmobil kaufen wollt, dann solltet ihr über die Finanzierung nachdenken. Im Internet finden sich gute Vergleichsrechner, die darstellen, wie man ein Wohnmobil zu guten Konditionen finanzieren kann. Wenn ihr lediglich einmal ausprobieren wollt, wie Urlaub mit dem Wohnmobil wirklich ist, dann solltet ihr euch einfach mal ein Wohnmobil mieten oder für ein Jahr leasen.

Die Kosten im Auge behalten

Beim Leasing und der Finanzierung müssen Interessenten neben den Details der Nutzung auch die Kosten beachten. Fest steht, dass die Finanzierung im Rahmen eines Annuitätendarlehens bereits zum Vertragsabschluss glasklar ausweist, welche Kosten bis zum Ende der Finanzierung anfallen. Beim Leasing hingegen ist zwar die monatliche Rate kalkulierbar, aber Risiken lauern in folgenden Bereichen:

  • Kratzer, Schäden, Unfälle oder nicht eingehaltene Wartungsintervalle werden vom Leasinggeber bei Rückgabe garantiert entdeckt. In welcher Höhe dieser dann Kosten an den Leasingnehmer weitergibt, kann zu Vertragsabschluss niemand voraussehen.
  • Beim Kilometerleasing drohen bei Rückgabe oft böse Überraschungen. Der Leasinggeber lässt sich jeden zu viel gefahrenen Kilometer teuer bezahlen.

Fallen in beiden Bereichen keinerlei Kosten an, dann kann Leasing sogar günstiger als die Finanzierung sein. Der wichtigste Unterschied ist und bleibt aber, dass man beim Leasing das Wohnmobil nur für einen gewissen Zeitraum mietet. Bei einer Finanzierung hingegen gehört einem am Ende das Wohnmobil.

Wann sich Leasing lohnen kann

Leasing ist ideal für Selbstständige und Freiberufler, weil diese die Leasingraten steuerlich geltend machen können. Ob ein Wohnmobil aber vom Finanzamt genauso selbstverständlich als Firmenfahrzeug anerkannt wird, halten wir für fragwürdig. Doch auch Privatpersonen können vom Leasing profitieren. Wertsteigerungen oder Wertverluste können im gesamten Fahrzeugmarkt kaum vorhergesehen werden. Wer beispielsweise vor der Pandemie ein Wohnmobil gekauft und dann immer seltener genutzt hat, der konnte es plötzlich zu sehr guten Preisen wieder verkaufen.

Dreht sich der Markt und Menschen reisen wieder auf anderen Wegen, verursachen Wartung und Stellplätze eines nicht genutzten Wohnmobils dauerhaft kosten. Wer sein Wohnmobil aber geleast hat, der zahlt die vereinbarten Raten und gibt das Wohnmobil einfach zurück. Hier lauern die Fallen dann aber wieder im Detail, wie der ADAC ausführlich darstellt.

Wann die Finanzierung sinnvoll ist

Wer schon leidenschaftlicher Camper ist und mittlerweile mit der ganzen Familie unabhängig reisen will, für den lohnt sich sicherlich die Finanzierung. Hier können beispielsweise Kosten durch die freie Werkstattwahl eingespart werden und es drohen zum Ende der Finanzierung keine überraschenden Kosten.

Wie auch bei der Finanzierung einer selbst genutzten Immobilie genießt man schon jetzt die Vorzüge, während man den Kaufpreis nach und nach bezahlen kann – natürlich inklusive Zinsen und Gebühren. Umgekehrt lassen sich teure Anschaffungen wie ein Haus oder ein Wohnmobil kaum im Vorfeld zusammensparen, die dann erst spät im Leben genutzt werden können.

Interessenten sollten nicht einfach das Finanzierungsangebot des Händlers annehmen, sondern unbedingt auch ein Angebot der Hausbank einholen. Einen guten Eindruck der aktuellen Konditionen bieten Online-Vergleichsrechner, wo nach Eingabe weniger Daten aktuelle Angebote angezeigt werden.

Mit dem eigenen Wohnmobil kann man bequem Freunde besuchen und am Abend einfach im eigenen Bett übernachten. Kurztrips ans Meer oder in die Berge lassen sich mit dem eigenen Wohnmobil kostengünstig und spontan durchführen. Längere Touren mit der ganzen Familie sind im eigenen Wohnmobil ein Abenteuer, das bleibende Erinnerungen schafft. Für lange Strecken sollten sich Eltern unbedingt mit Entertainment für die Kinder befassen, damit alle entspannt auf dem nächsten Campingplatz ankommen.

Grundsätzlich kann man mit dem Wohnmobil überall halten und campieren. Urlauber sollten allerdings auf ausgeschilderte Stellflächen achten und keinesfalls in Naturschutzgebieten stehen.

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