Wenn ein Ölwechsel ansteht, stellt sich zuerst die Frage, welches Motoröl überhaupt in den Motor Ihres Fahrzeugs gehört. Fragen Sie hierfür am besten in Ihrer Werkstatt oder schauen Sie im Handbuch des Fahrzeugs nach. Dort erfahren Sie die Spezifikationen des Herstellers, die dann auch oft auf den Motorenölen vermerkt sind. Wir haben die vier weit verbreitetsten Viskositätsklassen (Zähflüssigkeitsklassen) getestet.
Dieser Motoröl Test wurde mit Hilfe einiger renommierter Untersuchungen erstellt. Wir haben uns an Tests vom ADAC und anderen Fachmagazinen orientiert. Außerdem sind unsere eigene Erfahrung und die einiger Profis in unsere näheren Umgebung herangezogen worden. Zu guter letzt haben wir Kundenbewertungen verschiedener Portale ausgewertet und zusammengefasst. Aus dem Ergebnis ist dieser ausführliche Ratgeber mit Produktempfehlung entstanden.
Testkriterien
Wir haben uns an den Vorgaben der Autohersteller orientiert. Diese Faktoren haben in unserem Motoröl Test besondere Bedeutung:
✔ Geringer Kraftstoffverbrauch
Kraftstoff kann eingespart werden, indem Motoröle mit geringer Viskosität und eingesetzten Reibkraftminderern verwendet werden.
✔ Schutz vor oxidativer Eindickung
Durch die reaktiven Stoffe, die während des Verbrennungsvorgangs entstehen und die hohen Temperaturen, kann es zu einer Oxidation des Motoröls kommen. Ab einem bestimmten Sättigungsgrad, kann das Öl zu dick werden und nicht mehr sachgemäß im Motor verteilt werden. Der Motor kann dadurch erheblichen Schaden erleiden. Die Oxidative Eindickung kann durch Antioxidantien im Öl verhindert werden.
✔ Schutz vor Kolben-Ablagerungen
Durch extrem hohe Temperaturen während der Verbrennungsvorgangs bilden sich hoch reaktive Substanzen. Diese können sich am Kolben ablagern und dazu führen, dass heiße Verbrennungsgase in das Kurbelwellengehäuse gelangen. Durch diesen Vorgang kann die Schmierfähigkeit des Motors gemindert und dieser damit zerstört werden. Detergentien im Motoröl schützen vor Kolben-Ablagerungen.
✔ Schutz vor Verschleiß
Das Verhindern von Verschleiß und Abrieb ist eine der wichtigsten Funktionen des Motoröls. Wenn sich Metall auf Metall reibt, kommt es in kürzester Zeit zu einem Abrieb der Teile und zerstört damit den Motor. Der Verschleiß kann im gesamten Motor auftreten und herrscht besonders dort, wo hoher Druck ausgeübt wird, zum Beispiel zwischen den Zahnrädern. In einigen Motorölen werden Verschleißschutz-Additive verwendet, die den Verschleiß vor allem in der Mischreibung reduzieren sollen.
✔ Verhindern von Ölschlamm
Ölschlamm bildet sich zumeist bei Autos mit Benzinmotoren. Der Ölschlamm setzt sich aus Rückständen des verbrannten Benzins und durch teilweise oxidiertes Schmiermittels zusammen. Der Ölschlamm kann zu Verstopfungen im Motor führen und so Leistungs- und Ölmängel verursachen. Um die Bildung von Ölschlamm zu verhindern, werden dem Motoröl Dispersanten beigefügt. Leider wurde nicht in jedem Online Motoröl Test auf die Verhinderung von Ölschlamm geachtet.
✔ Eignung für Fahrzeuge mit Abgasnachbehandlung
Abgasnachbehandlungen wie Katalysatoren werden von vielen Herstellern eingesetzt, um den strengen Emissionsanforderungen gerecht zu werden. Die Funktion dieser Anlagen können durch das Motoröl beeinflusst werden. Für Autos mit einer Abgasnachbehandlung eignen sich Öle mit wenig Schwefel, Phosphor und chemischen Bestandteilen.
✔ Schutz vor Ölverdickung
Die Ölverdickung tritt vor allem bei Dieselmotoren auf. Hier bildet sich durch eine schlechte Kraftstoffverbrennung Ruß, der Klumpen bildet, wenn er nicht aufgelöst wird. Durch die Partikel können Kanäle im Motor verstopft und der Ölfilter blockiert werden. Um die Ölverdickung durch Ruß zu verhindern, werden dem Motoröl Dispersanten beigefügt.
Grundlagen zu Motoröl
Wofür brauche ich Motoröl?
Starten wir bei den „Basics“. Jeder Motor benötigt ein spezielles Schmieröl, das für eine reibungslose Bewegung aller mechanischen Teile im Motor sorgt. Ohne diesen Ölfilm würde Metall auf Metall reiben, was den Motor in kurzer Zeit zerstören würde. Bei der Wahl des Motoröls gibt es verschiedene Eigenschaften zu beachten. Das Öl muss sowohl im Sommer als auch im Winter ausreichend dünnflüssig bleiben, um sich im Getriebe schnell zu verteilen.
Zudem hat das Öl auch einen Kühleffekt. Die eigentliche Kühlung des Motors wird zwar durch das Kühlmittel vorgenommen, jedoch gibt es Stellen wie zum Beispiel den Kolben, an den die Kühlflüssigkeit nicht herankommt. Zusatzstoffe oder Additive im Motoröl sollen für eine Reinigung von Verbrennungsrückständen und das Aufnehmen von feinen Metallspänen sorgen. Schauen Sie bei unserer Vergleichstabelle vorbei, sie basiert auf zahlreichen Motoröl Tests aus Zeitschriften und dem Internet.
Regelmäßige Ölkontrolle
Die regelmäßige Kontrolle des Ölstands ist wichtig, da selbst moderne Motoren bis zu 0,5 Liter Öl pro 1.000 km verbrauchen, auch wenn kein Defekt vorliegt. Zwischen zu viel und zu wenig Öl im Motor liegt häufig nur ein einziger Liter. Kontrollieren Sie daher alle 5-6 Tankstopps Ihren Ölstand. Nach etwa 15.000 – 30.000 gefahrenen Kilometern je nach Hersteller wird ein Ölwechsel notwendig, um keinen Motorschaden zu riskieren. Wenn das Auto weniger als 15.000 km bewegt wurde, sollte ein Ölwechsel nach spätestens 2 Jahren vorgenommen werden. Wenn der Ölwechsel ansteht, dann kaufen Sie Ihr Motoröl online. In unserem Ratgeber erfahren Sie, welches Motoröl die beste Performance hatte.
Warum muss das Motoröl regelmäßig gewechselt werden?
Kann man einen Ölwechsel selbst vornehmen?
Ein Ölwechsel sollte möglichst immer von Fachleuten vorgenommen werden. Dafür sprechen viele Gründe:
Oft lassen sich die Ölablassschrauben nur mit speziellem Werkzeug lösen
Das Öl muss vorschriftsgemäß entsorgt werden
Die Ablassschrauben sind schwer zugänglich und bedürfen einer Hebebühne oder Auffahrtsrampe
Ölstand richtig messen
Ein erhöhter bzw. zu niedriger Ölstand kann erhebliche Schäden am Motor verursachen. Eine regelmäßige Ölstandskontrolle sollte daher zu jeder längeren Autofahrt eingeplant werden.
Um den Ölstand zu messen, sollte der Motor warm, aber nicht heiß sein. Nach dem Abstellen des Motors sollten Sie mit dem Messen noch etwa zwei Minuten warten. Ziehen Sie dann Ölmessstab heraus und wischen Sie ihn mit einem sauberen Tuch ab. Nun können Sie ihn wiedereinführen bis Sie den Anschlag bemerken.
Anschließend wird der Stab erneut herausgezogen. Idealerweise sollte das Öl nun zwischen der „Min“- und „Max“-Markierung befinden. Bleibt das Öl schon unter der „Min“-Markierung stehen, muss Öl nachgefüllt werden. Ist die „Max“-Markierung überschritten, befindet sich zu viel Öl im Motor. Das kann zum Beispiel durch eine Ölverdünnung passieren. Suchen Sie in diesem Fall eine Werkstatt auf. Aber Achtung: Ist der „Max“-Stand deutlich überschritten, sollte das Auto nicht mehr gefahren werden. Im schlimmsten Fall kann es dann zu einem Motorschaden kommen.
Welches Motoröl benötigt mein Auto?
Aufgrund der hohen Anforderungen, die moderne Automotoren mittlerweile haben, sind auch die Normen von Motoröl gestiegen, die durch die ACEA festgelegt werden. Die meisten Autohersteller entwickelten ihre eigenen Hausnormen und stellen teilweise bis zu 15 verschiedene Motoröl-Normen auf. Aufgrund der riesigen Auswahl an Ölen fällt es schwer, das richtige auszuwählen und wenn man sich entschieden hat, steht dieses dann an den Tankstellen häufig gar nicht zu Verfügung.
Um ein geeignetes Öl zu finden, schauen Sie am einfachsten in der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeuges nach. Hier finden Sie die benötigte Spezifikation. Der Hersteller des Motoröls spielt keine Rolle. Sie können die Öle von verschiedenen Herstellern sogar miteinander mischen. In unserer Testtabelle können Sie bequem die Herstellerspezifikationen vergleichen. Achten Sie bei der Wahl des Motoröls unbedingt auf die Herstellerfreigabe! Ihr Motor könnte andernfalls beschädigt werden.
Wir empfehlen in unserem Motoröl Test Longlife-Motoröle, da diese erhöhte Wechselintervalle von 30.000 km ermöglichen. Der Preis dieser Öle ist etwas teurer, zahlt sich jedoch aus, da sie eine doppelt so lange Verwendbarkeit im Gegensatz zu anderen Ölen aufweisen.
Longlife-Öl – Was ist das?
Longlife-Öle bestehen aus besonders hochwertigen Grundölen und speziellen Additiven. Das recht dünnflüssige Öl lässt sich nach SAE 0 W oder SAE 5 W klassifizieren.
Die besonderen Zusätze von Longlife-Öl sorgen trotz der Dünnflüssigkeit für eine gute Schmierbarkeit des Motors.
Longlife-Öl hält, wie der Name bereits verrät, besonders lange. Es eignet sich daher für Fahrzeuge mit besonders langem Ölwechselintervall.