Welche Kfz-Versicherung ist die richtige für mich?

Jedes Jahr im Herbst erhalten Kfz-Halter Rechnungen von ihrer Versicherungsgesellschaft. Die Versicherung ist fällig. Gleichzeitig ist dies der beste Zeitpunkt, um auszuloten, ob die aktuelle Versicherung noch den eigenen Anforderungen entspricht, oder ob ein Wechsel sinnvoll ist. Auch bei einem Autokauf muss der Käufer eine Versicherung abschließen, um das Auto anschließend auf der Zulassungsstelle anmelden zu können. Dabei stellt sich oft die Frage, welche Versicherung notwendig und sinnvoll ist. Wir geben eine Übersicht.

Jedes Auto benötigt eine Versicherung: die Kfz-Haftpflicht

Es gibt verschiedene Dinge, die Pflicht bei einem Auto sind. Funktionierende Blinker etwa, die Warnweste oder der Verbandskasten. Um ein Auto auf der Zulassungsstelle anmelden zu können, muss der Halter nachweisen, dass er über eine Kfz-Versicherung verfügt. Die elektronische Versicherungsbestätigung, kurz eVB-Nummer, beweist, dass für das Fahrzeug eine Versicherung abgeschlossen wurde. Näheres zur eVB-Nummer erklärt adac.de.

Bei der benötigten Versicherung handelt es sich um die Kfz-Haftpflichtversicherung. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben, für jedes Fahrzeug muss eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden, sonst kann das Fahrzeug nicht zugelassen werden. Das bedeutet auch: Die Versicherungsgesellschaften müssen jedem Interessierten eine Kfz-Haftpflicht ermöglichen. Nur in begründeten Ausnahmefällen darf ein Versicherer einen Interessenten ablehnen. Dennoch kann es große Unterschiede zwischen den einzelnen Versicherungsgesellschaften geben. Um Preise und Leistungen zu vergleichen, lohnt sich ein Vergleich auf tarifcheck.de.

Das deckt die Kfz-Haftpflichtversicherung ab

Eine Kfz-Haftpflichtversicherung deckt grundsätzlich ausschließlich Schäden ab, die anderen durch den Fahrzeughalter entstehen, insbesondere bei einem Unfall, der durch den Fahrer verursacht wurde. Dabei ist es egal, ob es sich beim Geschädigten um einen anderen Autofahrer, einen Fußgänger oder einen anderweitigen Verkehrsteilnehmer handelt. Die Kfz-Haftpflicht kommt dabei für Personen-, Sach- und Vermögensschäden auf. Schäden, die dem Versicherungsnehmer entstehen, übernimmt diese Versicherung nicht.

Die Vollkasko springt dort ein, wo der Versicherungsschutz der Kfz-Haftpflicht aufhört.

Die Vollkaskoversicherung

Möchten Fahrzeughalter auch Schäden absichern, die ihnen selbst entstehen, ist eine Vollkaskoversicherung zusätzlich zur Kfz-Haftpflicht eine gute Entscheidung. Denn die Vollkaskoversicherung deckt selbst verschuldete Schäden am eigenen Fahrzeug ab. Das heißt, sie gleicht all die Kosten aus, die einem Unfallverursacher entstehen, für die die Kfz-Haftpflicht nicht einspringt. Außerdem übernimmt diese Versicherung die Kosten für Schäden durch Vandalismus und die Leistungen einer Teilkaskoversicherung. Sollte es zu einem nicht selbst verschuldeten Unfall kommen, springt die Vollkasko dann ein, wenn der Unfallgegner zahlungsunfähig sein sollte.

Unter den verschiedenen Versicherern gibt es natürlich große Unterschiede. So können unterschiedliche hohe Selbstbehalte auf Versicherungsnehmer zukommen und auch die versicherte Summe fällt unterschiedlich aus. Ein Vergleich lohnt sich.

Wann lohnt sich die Vollkaskoversicherung?

Vor allem bei sehr neuen oder teuren Autos ist eine Vollkaskoversicherung eine sinnvolle Investition, um den Wert des Fahrzeugs zu schützen. Auch, wenn jemand viele Reisen und Roadtrips macht, kann sich eine umfassende Versicherung lohnen, insbesondere dann, wenn sie Schäden abdeckt, die im Ausland entstanden sind. Die unangenehme Verhandlung mit ausländischen Unfallgegnern oder Versicherungen entfällt, wenn die eigene Vollkaskoversicherung für den Schaden aufkommen kann. Für ein Leasing-Fahrzeug lohnt sich immer der Abschluss einer Vollkaskoversicherung. Oft fordern Leasinggeber den Nachweis einer Vollkasko sogar.

Die Teilkaskoversicherung

Wenn eine Vollkaskoversicherung nicht sinnvoll erscheint oder zu teuer ist, ist eine Teilkaskoversicherung eine gute Ergänzung zur Kfz-Haftpflicht. Sie deckt einige Leistungen der Vollkaskoversicherung ab, kommt aber nicht für selbst verschuldete Schäden am eigenen Fahrzeug auf. Zu den Leistungen einer Teilkaskoversicherung gehören:

  • Diebstahl des Fahrzeugs
  • Aufbruch des Fahrzeugs und Diebstahl von Wertgegenständen
  • Wildunfall
  • Steinschlag und Glasbruch
  • Kurzschluss und Marderbiss
  • Elementar- und Sturmschäden (beispielsweise durch Lawinen, Hagel, Überschwemmung, Regen oder Schnee)

Wichtig ist hier, auf das Kleingedruckte zu achten. Manche Versicherungen schließen bei Wildunfällen etwa nur Haarwild ein. Unfälle durch Vögel, Hunde oder Schweine sind dann nicht abgedeckt. Das Gleiche gilt für Marderbisse: Hier sollten Folgeschäden ebenfalls mitversichert sein, weil ein Marderschaden schnell zu einem kapitalen Motorschaden führen kann, wie tuev-nord.de erläutert. Bei Sturmschäden gilt: Wenn der Fahrzeughalter gegen einen durch einen Sturm entwurzelten Baum fährt, ist dieser Schaden nicht abgedeckt. Herunterfallende Dachziegel, die auf das Auto fallen, hingegen schon.

Wann lohnt sich die Teilkaskoversicherung?

Bei einem Auto, das zwar älter als etwa vier bis fünf Jahre ist, aber noch einen hohen Restwert hat, lohnt sich die Teilkaskoversicherung. Sie gleicht unter Umständen den Zeitwert des Fahrzeugs aus. Sinkt also der Restwert, lohnt sich die Versicherung im Verhältnis nicht mehr, weil die Prämien auf Dauer höher sind als die Erstattung im Schadensfall. Sinkt der Wert des Autos, kann ein Wechsel von der Vollkasko- in die Teilkaskoversicherung empfehlenswert sein. Hier gilt es, Preise zu vergleichen, um den günstigen Tarif für die eigenen Bedürfnisse zu finden.

Die Kosten für eine Versicherung hängen vom Fahrzeugtyp, der Schadensfreiheitsklasse und weiteren Faktoren ab.

So werden Versicherungsbeiträge der Kfz-Versicherung berechnet

Die Versicherungsgesellschaften legen fest, wie hoch die Prämien für eine bestimmte Versicherung sind. Dabei hängen die Preise von mehreren Faktoren ab. Fahrzeughalter können die Prämien sogar etwas senken, wenn sie die Selbstbeteiligung auf 150 oder 300 Euro erhöhen. Die folgenden Faktoren beeinflussen die Höhe der Versicherungsbeiträge maßgeblich:

Die Schadenfreiheitsklasse

Einer der wichtigsten Faktoren für die Versicherungsbeiträge ist die Anzahl der Jahre, die jemand schadensfrei unterwegs war. Je länger jemand unfallfrei ist, desto weniger muss er für die Versicherung zahlen. Deshalb zahlen Fahranfänger oft sehr viel mehr als langjährige, versierte Autofahrer. Die SF-Klasse gibt an, wie viel Prozent mehr als „Normaltarif“ ein Versicherungsnehmer zahlt. Ein Fahranfänger steigt meist mit 250 bis 280 Prozent ein. Über die Jahre sinkt der Tarif dann auf 20 Prozent des Normaltarifs.

Alter und Anzahl der Fahrer

Grundsätzlich ist eine Versicherung dann günstiger, wenn nur wenige Menschen das Fahrzeug fahren. Wer sich also als Alleinfahrer eintragen lässt, bezahlt in der Regel weniger hohe Versicherungsbeiträge. Das Gleiche gilt, wenn das Mindestalter des Fahrerkreises hochgesetzt wird. Denn jüngere Autofahrer zahlen in der Regel höhere Versicherungsbeiträge als ältere. Wie lange der Fahrzeughalter den Führerschein besitzt, spielt hier eine untergeordnete Rolle. Jemand, der mit Mitte 30 seinen Führerschein erworben hat, zahlt nur wenig mehr als jemand, der mit 18 den Führerschein gemacht hat und jetzt mit Mitte 30 eine Versicherung abschließt.

Weitere Faktoren

Ein weiterer Faktor ist die Anzahl der Kilometer, die mit dem versicherten Auto jährlich gefahren werden. Ein Auto mit geringer Laufleistung (bis 20.000 Kilometer) lässt sich oft sehr viel günstiger versichern als ein Fahrzeug, das 50.000 oder mehr Kilometer pro Jahr fährt. Auch der Typ des Fahrzeugs und die Zahlweise der Beiträge wirken sich auf die Kosten aus. Die typische, jährliche Zahlweise ist dabei am günstigsten, unabhängig davon, für welche Versicherung sich ein Versicherungsnehmer entscheidet.

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